10. November 2010 | Von Alfred Wilhelm Meier
In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres hat die thailändische Polizei gut 97’000 kambodschanische Wanderarbeiter, die sich illegal in Thailand aufgehalten haben, über den internationalen Grenzübergang Poipet im Nordwesten Kambodschas in ihr Heimatland zurückgeschickt.
Das sind rund 300 Kambodschaner, die jeden Tag aus Thailand zwangsweise zurückkehren. Auf das ganze Jahr 2010 hoch gerechnet, dürften damit mehr als ein Drittel mehr illegale Wanderarbeiter aufgegriffen werden als im Jahr zuvor. Kambodschanische Behörden führen diesen Anstieg auf eine striktere thailändische Polizeikontrolle zurück. Zudem hätten die Überschwemmungen im Grenzgebiet die Illegalen gezwungen sich aus ihren versteckten improvisierten Behausungen auf höhere gelegene und damit besser einsehbare Gebiete zu begeben.
Gemäß Angaben des thailändischen Arbeitsministeriums haben gegenwärtig rund 140’000 Kambodschaner eine Bewilligung in Thailand zu arbeiten, sei es aufgrund eines bilateralen Abkommens mit Kambodscha oder aufgrund eines thailändischen Qualifizierungsprogrammes. Die hohe Zahl der aufgegriffenen illegal in Thailand arbeitenden Kambodschaner zeigt, dass eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften für einfache Landarbeiten in Thailand besteht und dass noch viele Kambodschaner unentdeckt illegal in Thailand arbeiten. Damit sind sie gleichzeitig auch vermehrt potenzieller Ausbeutung ausgesetzt.