5. November 2010 | Von Alfred Wilhelm Meier
Wu Bangguo, der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses der Volksrepublik China (Parlamentspräsident), besucht in diesen Tagen Kambodscha und sichert weitere 1.6 Mrd. $ Finanzhilfe für Infrastrukturbauten zu.
Die zugesicherten Gelder betreffen rund 23 Projekte, die bis im Jahr 2015 ausgeführt werden sollen.
Zudem kündigte Wu Bangguo weitere 15 Mio. $ Entwicklungshilfegelder an und hat gleichzeitig versichert, dass Kambodscha 4.2 Mio. $ Schulden, die in diesem Jahr fällig werden, erlassen werden.
Diese neuen finanziellen Zuwendungen werden kurz nach dem Besuch der US-Aussenministerin Clinton bekannt gegeben, die bekanntlich die Regierung von Hun Sen gewarnt hatte, zu enge Freundschaft mit China zu pflegen.
Mit der unterstützenden Hilfe von Wu Bangguo und im Beisein von PM Hun Sen wurde zudem ein riesiges Umschuldungspaket für Mobitel, einem der führenden Telekomunternehmen des Königreichs, geschnürt. Die Bank of China gibt Mobitel im Rahmen von langfristigen Darlehen rund 600 Mio. $, um dem heutigen Hauptaktionär, der kambodschanischen Royal Group, ihrerseits eine Umschuldung zu ermöglichen.
Gleichzeitig unterzeichnete Mobitel einen Vertrag zum Kauf von Ausrüstung und Dienstleistungen von der chinesischen Huawei Technologies Group im Wert von 500 Mio. $. Bereits im Februar war ein erster Deal im Umfang von 200 Mio. $ unterzeichnet worden.
Der viertägige Besuch eines der höchsten chinesischen Politikers zeigt klar, wie sich das Königreich der Khmer und seine politischen Exponenten auf allen Ebenen der politischen und wirtschaftlichen Einflussnahme von China und seinen finanziellen Zuwendungen umgarnen lassen.