In Geiselhaft

Am Donnerstag wartet Kem Sokha, der Präsident der mittlerweile aufgelösten Cambodia National Rescue Party (CNRP), auf den ersten Gerichtstermin nach seiner Verhaftung in der Nacht zum 3. September 2017. Der Antrag auf Freilassung auf Kaution wurde wie erwartet abgelehnt, obwohl mit seiner angeschlagenen Gesundheit ein relevantes Argument dafür vorgebracht wurde. Noch ist unklar, wann es überhaupt zu einem Verfahren zur Sache kommen wird. Dabei ist offensichtlich, was das Regime bezweckt, nämlich eine prominente Geisel für das weitere politische Pokerspiel in der Hinterhand zu behalten. Denn das bremst die aus dem Ausland angestrengten Bemühungen zum Aufbau einer starken Widerstandsbewegung – das von Ex-Präsident Sam Rainsy vor einigen Wochen gegründete Cambodia National Rescue Movement. Während er dort seine Verbündeten und Getreuen versammelt, fehlen nicht zufällig die Anhänger und Klienten des inhaftierten Kem Sokha, der im Anschluss an seinen kurzen Auftritt wieder zurück in seine Gefängniszelle nach Tbong Khmum an der Grenze zu Vietnam gebracht wurde. Dort steht er unter 24-stündiger Überwachung mit Kameras und Sprachaufzeichnung. Wenn überhaupt wird seine Freilassung wohl nur im Rahmen eines politischen Deals nach den Scheinwahlen Ende Juli möglich sein.

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