Kambodscha erwartet in diesem Jahr vier Millionen Touristen

Kambodschas Tourismus boomt: Angkor Wat, Phnom Penh, Sihanoukville und andere Destinationen sollen 2013 erstmals bis zu vier Millionen internationale Gäste begrüßen können. Laut chinesischer Nachrichtenagentur Xinhua würde dies einen Anstieg um gut 12% im Vergleich zum Vorjahr, als knapp 3,6 Millionen Menschen Kambodscha besuchten, bedeuten. Ein Blick in die Statistiken des Ministeriums für Tourismus legt jedoch nahe, dass diese Schätzungen noch recht konservativ sind: Von 2009 auf 2010 wuchs die Zahl der Ankünfte um 16%, danach um 15% und von 2011 auf 2012 um 24%. Kämen 2013 tatsächlich vier Millionen Gäste nach Kambodscha, entspräche dies nahezu einer Verdopplung im Vergleich zu 2007, als noch gut zwei Millionen Gäste anreisten (die Statistiken der Welttourismusorganisation UNWTO liefern etwas andere Zahlen).

75% aller Gäste kommen aus der Region Asien/Pazifik. 370.000 Koreaner, 300.000 Chinesen, 230.000 Laoten, 180.000 Thailänder und 160.000 Japaner kamen in den ersten elf Monaten 2012 nach Kambodscha. Den mit Abstand größten Anteil nehmen aber die Vietnamesen ein: Zwischen Januar und November des vergangenen Jahres kamen 700.000 Menschen ins westliche Nachbarland, allerdings weniger um im Süden das Strandleben zu genießen oder den archäologischen Park Angkor zu erkunden. Hauptanziehungspunkte sind die kambodschanischen Casinos direkt an der Grenze, da Vietnam seinen Staatsbürgern Glücksspiel verbietet. Im Dezember hatte Wirtschafts- und Finanzminister Keat Chhon deswegen in der Nationalversammlung argumentiert, die Casinos seien in erster Linie dazu da, die Grenze zu sichern – die Versetzung der Grenzmarkierungen ist jedenfalls nicht unüblich und hat schon hohe Wellen in Kambodscha geschlagen.

Gerade für die asiatischen Gäste könnte sich Kambodscha immer mehr zu einer ernsthaften Alternative zum teureren Macao entwickeln, das bisher als das Glücksspiel-Eldorado des Fernen Ostens gilt. Knapp 48% aller Gäste kommen per Flugzeug nach Kambodscha, und deshalb sind Direktverbindungen in die Heimatländer der Touristen auch zukünftig ganz entscheidend für das weitere Wachstum. Bis auf Indonesien und Brunei bestehen solche Linien immerhin zu sieben ASEAN-Staaten, im laufenden Jahr wird es vor allem darauf ankommen, ob eine Direktverbindung nach Japan etabliert wird.

Dagegen spielen europäische Gäste nur eine geringe Rolle, sie machen nur einen Anteil von 16% aus. Mit knapp 110.000 Reisenden zwischen Januar und November 2011 stellt Frankreich die größte europäische Besuchergruppe, obwohl Air France die Strecke von Paris via Bangkok nach Phnom Penh wieder eingestellt hat. Dagegen sind nur 63.000 Deutsche, aufgrund der absolut höchsten Ausgaben im Ausland sonst „Reiseweltmeister“ genannt, im gleichen Zeitraum nach Kambodscha gereist. Noch mangelt es hierzulande vor allem an qualitativ hochwertigen und gleichzeitig preislich moderaten Angeboten. Neue attraktive Reisetouren sind noch sehr selten, dürften in Zukunft aber stark nachgefragt werden.

Dieser Beitrag wurde unter Tourismus abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Kambodscha erwartet in diesem Jahr vier Millionen Touristen

  1. pigfarmcambodia schreibt:

    nur wer in cambodia lebt kann verstehen was im land passiert. die bevoelkerung mag mit vielen unzufrieden sein aber trotzdem sind sie nicht alle gegen die jetzige regierung,im gegenteil! wie sagen sie zu mir?!: Hun Sen gibt uns reis und mit politik haben sie nichts zu tun.wechsel der regierung? besser nicht jetzt,dass land ist im aufschwung und das system wird sich selber ueberholen ohne das erneut kaempfe ausbrechen. bei einem wechsel ist sicher mit toden zu rechnen, keine partei im lande ist korrekt,alle korrupt und ob sich dadurch sich was verbessert ist zu bezweifeln. ich hoffe die regierung wechselt nicht jetzt und alles bleibt ruhig im land der wunder.
    gruss heiko
    aus der naehe von prey veang,cambodia

Hinterlasse einen Kommentar