21. Oktober 2010 | Von Alfred Wilhelm Meier
Das kambodschanische Amt für Statistik (The National Institute of Statistics) hat in den beiden Jahren 2004 und 2009 in ungefähr 12’000 Haushaltungen über ganz Kambodscha verteilt Untersuchungen durchgeführt. Erste vergleichende Ergebnisse sind in diesen Tagen veröffentlicht worden.
Fast 40 % aller Kambodschanerinnen über 25 Jahre gaben 2009 an, wenig bis gar nicht in die Schule gegangen zu sein. Bei den kambodschanischen Männern liegt der entsprechende Anteil bei 17.5 %. Die Zahlen von 2004 sind nur unwesentlich schlechter: damals gaben 43.2 % aller Frauen über 25 an, kaum jemals eine Schule besucht zu haben.
Die Zahlen aus dem Jahr 2009 zeigen auch, dass bei den über 25-jährigen befragten Männern nur jeder vierte die Primarschule beendet hat; bei den Frauen waren es gerade Mal 15.4 Prozent.
Von den verantwortlichen Stellen aus dem Erziehungsministerium war gemäß “The Cambodia Daily” keine Stellungnahme zu erhalten, man kenne die Untersuchung noch nicht.
Hingegen betonte die Oppositionspolitikerin und frühere Ministerin für Frauenfragen, Mu Sochua, dass es Myriaden von Gründen gebe, warum Mädchen die Schule vorzeitig verliessen oder gar nicht erst besuchten; vor allem liege es an der grundsätzlichen Haltung der Bevölkerung gegenüber dem Schulbesuch von Mädchen. Wenn das Geld fehle, schickten die Familien zuerst die Knaben zur Schule.