19. September 2010
Kambodscha hat vor zwei Wochen im Khmer-Russian-Friendship Hospital ein erstes Methadon-Therapie-Programm gestartet, um so den Heroinabhängigen in einer für Kambodscha neuen Herangehensweise zu helfen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte anlässlich des offiziellen Starts, dass Drogensucht in Kambodscha eher als soziales Problem angesehen werde, kaum aber als ein gesundheitliches Problem, sowohl von der Gesellschaft wie von den verantwortlichen Regierungsstellen.
Bis jetzt hatte die Regierung Behandlungszentren eingerichtet, die auf harte Arbeit und Wiedereingliederung in die Gesellschaft ausgerichtet waren; viele der Einrichtungen kommen auch heute noch Arbeitslagern gleich: mit militärischem Drill und Druck. Verschiedene Menschenrechtsgruppen haben die Einrichtungen bereits mehrfach kritisiert.
Der Leiter der Klinik, Chhit Sophal, betonte anlässlich der Eröffnung, dass sich seit dem 1. Juli 2010 insgesamt 61 Drogenabhängige in das Methadon-Programm eingeschrieben hätten; das erste Versuchsjahr sei für 100 Patienten ausgelegt worden.
Das Methadon-Therapie-Programm ersetzt Heroin mit kontrollierten Dosen von Methadon, einem synthetisch hergestellten Opioid, das heroinähnliche Wirkungen hat.
Doch ein paar Tage vor der offiziellen Eröffnung sorgte der erste Todesfall eines am Programm Beteiligten für Aufregung. In der Zwischenzeit wird der Fall von der WHO untersucht; aber man kann bereits heute davon ausgehen, dass die Todesursache nicht beim Methadon zu suchen ist.