Deutscher Ermittlungsrichter am Rote Khmer-Tribunal

3. Dezember 2010

Dr. Siegfried Blunk hat am Mittwoch seine Aufgabe als Ermittlungsrichter am sogenannten Khmer Rouge-Tribunal aufgenommen. Der Deutsche ersetzt damit den Franzosen Marcel Lemonde, der im September seinen Rückzug angekündigt hatte. Blunk war 2007 bereits pensioniert worden, bringt aber die notwendige Erfahrung mit: Promoviert durch eine Dissertation in internationalem Recht arbeitete er nach Angaben des Gerichts bereits seit 1977 als Richter für Straf- und Zivilrechtssachen. Von 2003 bis 2005 fungierte er als Richter am ebenfalls hybriden UN-Strafgerichtshof in Ost-Timor.

Blunk steht vor großen Herausforderungen: Das Bestreben der internationalen Ankläger, noch weitere ehemalige Top-Kader der Roten Khmer vor Gericht zu stellen, stößt bei den kambodschanischen Spitzenpolitikern um Premierminister Hun Sen auf breite Ablehnung. Die politische Einmischung ist nicht unerheblich, und vor Lemonde hatte bereits Chefankläger Robert Petit aus Kanada 2009 frustriert die Brocken hingeworfen.

Deutschland hat das Tribunal bisher mit elf Millionen Euro unterstützt. Damit ist die Bundesrepublik nach Japan der zweitgrößte Geldgeber überhaupt.

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