13. Dezember 2010
Er ist wieder da: Seit Samstag ist Norodom Ranariddh wieder zurück in der Politik. Der 66-jährige Prinz hat den Vorsitz der Khmer National Party übernommen, die prompt wieder seinen Namen annahm, nachdem sie unter diesem bereits 2008 bei den Parlamentswahlen 5,6% der Stimmen und zwei der insgesamt 123 Sitze gewann. Wie AFP berichtet, will Ranariddh im nächsten Jahr eine neue Partei gründen, die dann Funcinpec 81 heißen soll – in Anspielung auf das Gründungsjahr in Zeiten des kambodschanischen Bürgerkrieges. Weiter meinte der ältere Halbbruder des Königs, er wolle die royalistische Familie wieder in einer Partei vereinen. Das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn sein Schwager Keo Puth Rasmey führt, seit Ranariddh 2006 geschasst worden war, die Funcinpec, die alte royalistische Kernpartei. Zwar hat ihm Premierminister Hun Sen noch keine großen Steine in den Weg gelegt, aber so ganz einfach will er es seinem alten Erzrivalen auch nicht machen: Der Regierungschef hat dem Monarchen vorsichtshalber einen Brief geschrieben und darauf hingewiesen, dass der Prinz nicht gleichzeitig Politiker und Berater des Königs, als welcher er seit 2008 – in den rituellen Hierarchien Kambodschas dem Premierminister formal gleichgestellt – fungiert, sein könne. Sihamoni wird wohl wissen, dass diese Nachricht wohl weit mehr ist als ein üblicher Fingerzeig unter Staatsinstitutionen. Ranariddhs Tage als Berater dürften jedenfalls gezählt sein, und es bleibt abzuwarten, wie lange seine neuerliche politische Karriere dauern wird.