18. November 2010
Von der Weltpolitik fast unbemerkt war Phnom Penh in dieser Woche der Veranstaltungsort von gleich drei Gipfeln, die die regionale Kooperation in Festland-Südostasien fördern sollen. Zunächst traf sich Premierminister Hun Sen mit seinen vietnamesischen und laotischen Kollegen, Nguyen Tan Dung und Bouason Bouphavanh, zum sogenannten CLV-Gipfel. Die drei ehemaligen französischen Kolonien sind nicht nur unmittelbare Nachbarn, sondern haben in den letzten Jahren ganz ähnliche Wege beschritten: In Kriegen und Bürgerkriegen mit teils unterschiedlich intensiver Involvierung der USA haben sich jeweils die sozialistischen Strömungen durchgesetzt und dominieren bis heute ihre Länder. Den Club der Diktatoren komplettierte dann Burmas Regierungschef Thein Sein zum CLMV-Gipfel, wobei die Abkürzung des offiziellen Namens Myanmar gebräuchlich ist. Die Zusammenkunft schien der gefühlte Höhepunkt zu sein, Voice of America berichtet von allseitigen Bestrebungen, die Kooperation in Bezug auf Wirtschaft, Entwicklung und Tourismus weiter auszubauen. Schließlich gesellte sich dann noch Thailands Miniterpräsident Abhisit Vejjajiva zu der illustren Runde, die dann unter der Bezeichnung Ayeyawady-Chao Phraya-Mekong Economic Cooperation Strategy (ACMECS) tagte.
Kambodscha wird 2012 den Vorsitz der regionalen Staatengemeinschaft ASEAN einnehmen. Von dieser prestigeträchtigen Aufgabe wird sich die Regierung neues außenpolitisches Renommee erhoffen, soll dann doch Ost-Timor als elftes Mitgliedsland beitreten.