20. Dezember 2010
Kambodschas Regierung wendet sich nun auch zunehmend der politischen Debatte im Internet zu. Dabei ist die populäre Seite KI-Media in ihr Visier geraten, die seit rund fünf Jahren nicht nur aktuelle Nachrichten aus dem weltweiten Netz wiedergibt, sondern auch ziemlich unverhohlen die Regierung attackiert. Jetzt soll diese Seite für Internetsurfer in Kambodscha unzugänglich gemacht werden, aber angesichts zahlreicher Spiegelungen der als Blog angelegten Seite dürfte dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilen.
Aber es gibt auch andere Wege, gegen KI-Media vorzugehen: Wie die Phnom Penh Post berichtet, ist ein Pförtner des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen bereits zwei Tage nach seiner Verhaftung zu sechs Monaten Gefängnis und einer umgerechnet 250 USD hohen Geldstrafe verurteilt worden, weil er mit von KI-Media ausgedruckten Artikeln erwischt wurde. Sowohl die Opposition als auch Menschenrechtsgruppen verurteilten den Richterspruch als weiteren Eingriff in die von der Verfassung garantierte Meinungsfreiheit.