Abhisits Reisegruppe weiter in Gewahrsam

6. Januar 2011

Der thailändische Abgeordnete Panich Vikitsreth und seine sechs Begleiter sind zu einer ersten Annhörung im städtischen Gericht in Phnom Penh erschienen. Die Öffentlichkeit war dabei ausgeschlossen, und laut dpa steht auch noch nicht fest, wann das Verfahren offiziell eröffnet werden soll. Für das unbefugte Eindringen in militärisches Sperrgebiet am 29. Dezember droht ihnen eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten.

Derweilen ist deutlich geworden, dass sich die Gruppe im Auftrag von Thailands Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva in der Grenzregion aufhielt. Offiziellen Angaben zu Folge sollten Beschwerden von Bewohnern thailändischer Dörfer direkt an dem umstrittenen Grenzverlauf aufgenommen werden – eine Weisung, die Grenze nach Kambodscha zu überschreiten, soll es nicht gegeben haben. Mittlerweile ist aber offensichtlich ein Video aufgetaucht, auf dem Panich – der der regierenden Demokratischen Partei angehört – einen Mitarbeiter des Ministerpräsidenten anruft und ihn informiert, dass die Gruppe die Grenze nach Kambodscha überschritten habe. Seitens thailändischer Behörden wird auch gar nicht mehr bestritten, dass die Festnahme definitiv auf kambodschanischem Territorium erfolgte, wenn auch nur 55 Meter jenseits der Grenze.

Derweilen bemüht sich Thailand weiter, eine Freilassung auf diplomatischem Weg zu erwirken. Schwierigkeiten bereitet dabei wohl Veera Somkwamkid, ein in Kambodscha nicht mehr unbekannter Gelbhemden-Aktivist, der laut der thailändischen Zeitung The Nation im August schon einmal die Grenze illegal überquert haben soll und damals von den Kambodschanern schnell und unkompliziert wieder freigelassen wurde. Zwar werden aus Bangkok nun auch keine öffentlichen Forderungen nach schneller Freilassung mehr gestellt, aber Außenminister Kasit Piromya kündigte bereits an, die bilateralen Beziehungen zu Kambodscha überprüfen zu wollen, sofern Phnom Penh die Angelegenheit eines geringfügigen illegalen Grenzübertritts weiter so ernst nehme.

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