Klassische Khmer-Tänze zur Berliner Neujahrsfeier

18. April 2011 

Rund 130 sahen beim kambodschanischen Neujahrsfest in Berlin Sopheara Kems Performanz des klassischen Khmer-Tanzes Robam Choun Por. (Foto: Karbaum)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das kambodschanische Neujahrsfest wurde am Wochenende auch in Berlin gefeiert. Die Studiengemeinschaft Kambodschanische Kultur e. V. und das Festkomitee um Chenda Kuch konnten rund 130 Gäste begrüßen. Kulturelle Höhepunkte des Abends waren gleich zu Beginn zwei klassische kambodschanische Tänze. Zunächst führte Sopheara Kem Robam Choun Por auf. Der so genannte Begrüßungstanz wird stets zu Beginn einer Feier von einer oder mehreren Tänzerinnen aufgeführt, um die Gäste willkommen zu heißen und das Publikum zu segnen. Die Tänzerinnen tragen einen Rock und eine Tunika aus Seide und sind mit goldenem Haarschmuck dekoriert. Indem sie den Gewohnheiten und Bewegungen der Apsaras – himmlische Göttinnen der angkorianischen Mythologie – nacheifern, vermitteln die Tänzerinnen zwischen Himmel und Erde. Jede Bewegung, jede Geste und jede Handhaltung hat dabei eine unterschiedliche Bedeutung. Um die Gäste zu segnen und ihnen Glück, Wohlstand und Gesundheit zu wünschen, werfen die Tänzerinnen ganz behutsam Blütenblätter in Richtung Publikum. Ursprünglich wurde dieser Tanz nur für den König und seine Familie sowie für andere hochrangige Persönlichkeiten und deren Gäste aufgeführt.

Zusammen mit Sok Leng tanzte Sopheara Kem dann auch noch Robam Sovann Macha. Der Tanz der goldenen Meerjungfrau erzählt eine Episode der berühmten Legende Reamker, welche auf dem indischen Ramayana-Epos basiert. Hanuman, der weiße Affengeneral und Sohn des Windgottes, unterstützt Prinz Preah Ream (Rama, wahrscheinlich die Reinkarnation der hinduistischen Gottheit Vishnu) dabei, seine Frau Prinzessin Neang Seda (Sita) zu befreien, die von Krong Reap (Ravana) gekidnappt worden war. Nach dem er sie eingesperrt auf der Insel Lanka entdeckt hat, befiehlt Hanuman seinen Soldaten eine Steinbrücke über den Ozean zu bauen, um die Insel mit dem Festland zu verbinden. Doch genauso schnell, wie die Affenarmee Steine für die Brücke anhäuft, verschwinden sie auch wieder auf mysteriöse Weise. Der Tanz beginnt damit, dass Hanuman ins Meer hinabtaucht, um die Sabotage zu untersuchen. Er findet heraus, dass Meerjungfrauen die Steine gestohlen haben, um den Bau der Brücke zu verhindern. Er ist außer sich und entscheidet sich, Prinzessin Sovann Macha, die wunderschöne goldene Meerjungfrau, gefangen zu nehmen. Bei ihrem Anblick verliebt sich Hanuman jedoch sofort in sie. Sovann Macha erwidert seine Liebe, worauf ihre Armee der Meerjungfrauen von da an Hanuman im Kampf gegen das Böse zur Seite steht.

Der Beginn des Jahrs des Hasen wurde anschließend mit einem kambodschanischen Buffet, einer kleinen Verlosung und landestypischer Disco weiter gefeiert.

Sopheara Kem und Sok Leng präsentierten auch Robam Sovann Macha, den Tanz der goldenen Meerjungfrau, der eine Episode der alten kambodschanischen Legende Reamker thematisiert. (Foto: Karbaum)

Dieser Beitrag wurde unter Gesellschaft, Kultur und Religion abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Klassische Khmer-Tänze zur Berliner Neujahrsfeier

  1. Herby schreibt:

    Die Taenze in Kambodscha scheinen denen in Thailand sehr zu aehneln, haben einen religioesen Hintergrund. Ich bewundere immer wieder, mit welcher Anmut und Gelenkigkeit die Maedchen und jungen Frauen die Taenze auffuehren.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s