Das Pendel scheint wieder zurück zu schwingen: Nach massiver öffentlicher Berichterstattung über weitere Ausreisen kambodschanischer Hauswirtschaftshilfen für malaysische Familien scheint das Moratorium endlich seine Wirkung zu entfalten. Dennoch war dazu ein erheblicher Kraftakt von Nöten; das Elend, wenn Menschen zur bloßen Wahre verkommen und wovon wohl auch nicht wenige Minderjährige betroffen sind, legen zwei verstörende Berichte der Phnom Penh Post und der Parlamentsabgeordneten Mu Sochua dar. Keine Frage, dass hier Menschenhandel mit höchster krimineller Energie betrieben wird, in den – anders konnte man es wohl auch nicht erwarten – die Ehefrau eines hochrangigen Polizeioffiziers verwickelt sein soll.
Zweifellos ist es viel zu früh, nun einen Sieg der Menschenrechte zu feiern: Erstens bleibt die Lage vieler Kambodschanerinnen in Malaysia unklar, und zweitens bedarf es weiter einer kritischen Öffentlichkeit in Phnom Penh, um weitere Brüche des Moratoriums zu dokumentieren. Denn bisher sind die ausführenden Beamten entweder zu schwach oder unwillig, der Anordnung ihres Chefs Hun Sen Folge zu leisten.