Kurz vor und nach Weihnachten hat sich König Norodom Sihamoni großzügig gezeigt und auf Antrag der Regierung drei Kinderschänder begnadigt. Der Deutsche Alexander Watrin, der Russe Alexander Trofimov und der Holländer Paul Martin Aubel wurden allesamt lange vor Ende ihrer eigentlichen Haftstrafe auf freien Fuß gesetzt. Insbesondere der Fall Trofimov, der allen Anschein nach ein Serientäter ist, erhitzt die Gemüter: Als Investor eines Urlaubsressorts in Sihanoukville war er einst ins Land gereist, jetzt wurde er „aus nationalem Interesse“ (so Regierungssprecher Phay Siphan) begnadigt. Trofimov, der auch ein Pass unter dem Namen Stansilav Molodyakov besitzt, hat sich derzeit wieder in Sihanoukville niedergelassen – direkt in der Nähe einer Grundschule. Wie Watrin und Aubel, die Kambodscha ebenfalls noch nicht verlassen haben (und aufgrund zu erwartender Ermittlungen in ihrer Heimat auch gar kein Grund haben, das Land zu verlassen) steht er angeblich unter ständiger Polizeibeobachtung.
Weitere 50 verurteilte Pädophile hoffen nun, ebenfalls in den Genuss von Begnadigungen zu kommen. Und damit hat Kambodscha die Büchse der Pandora geöffnet – und stellt sich selbst in die Schmuddelecke.
Nachtrag: Der Cambodia Daily berichtet am 29. Dezember, dass Trofimov seit vier Tagen untergetaucht sei. Die Zeitung beruft sich dabei auf den Polizeichef von Sihanoukville.
Gratulation zu deiner gelungenen und sehr informativen Website ueber Kambodscha. Was den kuerzlich entlassenen Alexander Watrin in Sihanoukville betrifft, so habe ich den Fall damals fast vor der Haustuer erlebt. Es sind zweifel an der ganzen Geschichte angebracht, so wie sie von der Hilfsorg. APLE vorgebracht und zur Verhaftung und Inhaftierung von A.Watrin gefuehrt haben. Dazu ein Beitrag aus der Zeit mit Kommentaren> http://www.zeit.de/2007/03/Kambodscha, die andere Hintergruende fuer seine Verhaftung auffuehren. Was davon wahr ist kann ich nicht beurteilen, aber als Pedophiler ist mir Watrin nie erschienen.
Seit 2005 wurden immer mehr Europaer wegen aehnlicher Vorwuerfe inhaftiert, danach trat der Praesident der Cambodian Bar Association (Anwaltskammer) mit dem Vorwurf an die Oeffentlichkeit dass die meisten dieser Verhaftungen auf „vorsaetzliches Entrapment“ zurueckzufuehren sind und die meist ahnungslosen „Taeter“ mit Tricks in entsprechende Fallen gefuehrt wurden. Federfuehrend hier ist eine franz. Hilfsorg. http://www.aplecambodia.org. Ein Anwalt , Dun Vibol widerholte die Vorwuerfe des Praesidenten der Anwaltskammer und wurde daraufhin von der Hilfsorg. verklagt. Das Gericht verwarf die Anglegenheit.
Unbestritten verurteilen saemtliche Europaer die ich in den letzten 12 Jahren meines Aufenthalts in Kambodscha verbracht habe jegliche Art des Missbrauchs von Kindern. Dafuer darf es keine Milde geben. Andererseits haeufen sich die Vorwuerfe der hier lebenden Auslaender das die o.g. Hilfsorg. eine regelrechte Hexenjagt auf Europaer veranstaltet weil diese eben Medienwirksam zur Eintreibung von Spendengeldern verwendet werden.
Interessante informationen hierzu finden sie auch unter http://www.tpf-cambodia.com (leider nur in englisch)