
Aus dem ganzen Bundesgebiet sind am Wochenende Kambodschaner und Deutsche nach Berlin gereist, um gegen die Erosion liberaler und demokratischer Institutionen in Kambodscha zu demonstrieren. Insgesamt beteiligten sich mehr als 50 Personen – am Samstag zunächst vor der kambodschanischen Botschaft in Pankow, am Sonntag dann in Schöneberg, wo die Besucher des sogenannten Mekong-Ländertags von den Demonstranten auf die jüngsten Repressionen hingewiesen wurden. Und das war auch gut so, denn eigentlich hätte dieser Umstand nach dem Willen der Veranstalter totgeschwiegen werden sollen. Nur weiß niemand so genau, warum bei uns selbst kleinere Verstöße gegen die Political Correctness heftige Kritik nach sich ziehen können, Menschenrechtsverletzungen am Mekong für viele aber offenbar akzeptabel sind. Immerhin hat die Bundesregierung bereits am 4. September angekündigt, sich für die Freilassung von Kem Sokha einsetzen zu wollen. Das ist zumindest ein Zeichen, selbst wenn davon keine große Wirkung ausgehen sollte. Foto: LT