Kambodschanische Banken mit hohem Risiko

11. Oktober 2010 | Von Alfred Wilhelm Meier

Ein Bericht der amerikanischen Rating-Agentur Standard&Poor’s beurteilt den kambodschanischen Bankensektor im Vergleich zu den meisten andern Ländern Südostasiens als bedeutend weniger nachhaltig.

Die Gründe seien in der schlechten Transparenz der finanziellen Berichterstattung einzelner Banken und der ungenügenden Durchsetzung von Finanzmarktvorschriften durch die kambodschanische Zentralbank zu suchen.

Nach Meinung von Standard&Poor’s seien vor allem kambodschanische und vietnamesische Banken mit höheren Risiken belastet, weil sie in den letzten Jahren in diesem schwierigen Bankenumfeld die Kreditvergabe massiv ausgeweitet hätten.

Insbesondere wird  bezweifelt, ob die Nationalbank die neuen Eigenkapitalvorschriften bei allen Banken durchsetzen kann: neu muss eine in Kambodscha operierende Bank mindestens ein Eigenkapital von 37.5 Mio. $ ausweisen. Zudem würden nicht alle Banken ihre finanzielle Berichterstattung zeitgerecht machen, von einzelnen Banken gebe es überhaupt keine Geschäftsberichte. Selbst die veröffentlichen Ergebnisse seien in vielen Fällen nicht immer glaubwürdig.

Diese kritische Analyse des kambodschanischen Bankensystems wird nicht von allen geteilt: denn vor einem Monat hat der IMF ein eher positives Bild des Bankensektors gezeichnet.

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