25. Oktober 2010
Als Ursache für Ohnmachtsanfälle, von denen zehn Schülerinnen zwischen 14 und 18 Jahren in Pnov, Provinz Kampong Thom, nacheinander betroffen waren, haben ihre Lehrer böse Geister verantwortlich gemacht. Wie AFP berichtet, konnten Ärzte im Krankenhaus keinen Grund – weder Vergiftungen noch Krankheiten – für die Beschwerden erkennen, und auch die Polizei tappt im Dunkeln. Der Direktor befürchte nun, dass die Schule unter einem Fluch stünde, da zum Jahresbeginn keine Eröffnungszeremonie mit Gaben für die Geister stattgefunden habe. Mittlerweile habe man aber Früchte, gekochte Hühner und Wein dargebracht; man hoffe, dass die Geister diese Opfergaben annehmen und zukünftig die Schule schützen werden.
Gerade in ländlichen Regionen werden als Ursache unerklärlicher Phänomene oft übernatürliche Kräften identifiziert. Der Ahnenkult ist in Kambodscha eng mit dem buddhistischen Glauben verknüpft und nimmt daher eine religiöse Bedeutung ein. So ist auch nicht besonders verwunderlich, dass selbst der Distriktgouverneur an die Geister-These glaubt. Aber auch in manch westlichen Ländern würde man sich wohl auch ziemlich wundern, wenn ein knappes Dutzend junger Mädchen in einer Schule innerhalb weniger Stunde eine nach der anderen das Bewusstsein verlöre!