Die Grenzen kambodschanischer Gastfreundschaft

14. Dezember 2010

Kambodscha gibt sich gerne als gastfreundliches Land, das Touristen aus aller Welt zur Besichtigung seiner kulturellen Reichtümer einlädt. Mit der Gastfreundschaft ist es aber nicht weit her, wenn jemand ohne Geld kommt oder politische Gründe gegen den Verbleib sprechen. Seit Anfang der 90er Jahre sind hunderte Montagnards – Angehörige einer ethnischen Minderheit aus der Gebirgsregion am Dreiländereck – aus Vietnam nach Kambodscha geflohen, weil sie in ihrer Heimat verfolgt und unterdrückt worden seien. Wie die Phnom Penh Post nun berichtet, verlangt die kambodschanische Regierung, das vom UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) geführte Camp in der Hauptstadt zum 1. Januar 2011 zu schließen und die mehr als 60 dort derzeit lebenden Menschen zurück nach Vietnam zu schicken. Letzteres soll noch nicht sicher sein, denn bereits in der Vergangenheit war es dem UNHCR immer wieder gelungen, für die Flüchtlinge neue Bleibestätten in Drittländern zu finden.

Die Nachricht weckt Erinnerungen an den bisher schwersten Fall von Missachtung des Asylrechtes in Kambodscha überhaupt: Vor fast genau einem Jahr waren 20 Uiguren zurück nach China deportiert worden, kurz nachdem eine Vereinbarung über Wirtschafthilfen im Wert von 1,2 Mrd. USD mit der Volksrepublik unterzeichnet worden war. Was mit den Menschen danach geschah ist bis heute unklar; unbestätigten Meldungen zufolge sollen vier von ihnen bereits wenige Tage nach ihrer Abschiebung von einem chinesischen Gericht zum Tode verurteilt worden sein.

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