Aktionen zum internationalen Frauentag zeigen vor allem politische Missstände auf

9. März 2011

Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen haben mit verschiedenen Aktionen den 100. internationalen Frauentag begleitet. Die Ersatzveranstaltung für die nicht genehmigte Kundgebung durch Phnom Penhs Gouverneur Kep Chuktema fand mit knapp 2000 Teilnehmerinnen wie geplant auf einem Privatgrundstück im Vorort Meanchey statt. Die Präsidentin der ausrichtenden Cambodian Women’s Movement Organisation (CWMO), Meas Morkort, rief die anwesenden Frauen auf, ihre Stimmen zu erheben und für ihre Rechte zu kämpfen. Wie die Phnom Penh Post berichtet, sollen zehn Polizisten die Veranstaltung überwacht haben.

Pung Chhiv Kek, die Präsidentin der Menschenrechtsgruppe Licadho, besuchte gestern das berüchtigte Gefängnis Prey Sar, um auf die miserablen Haftbedingungen von Frauen aufmerksam zu machen. Seit 2007 sei die Zahl der inhaftierten Frauen und Mädchen um 41% auf derzeit knapp 1000 gestiegen. Die Insassinnen haben dabei mit zahlreichen Problemen zu kämpfen: Überfüllung, schlechte Zellenbelüftung, extreme Hitze, ständiger Zigarettenqualm, entsetzliche medizinische Versorgungsleistungen, unzureichende Ernährung und kontaminiertes Wasser machten den Frauen dort extrem zu schaffen. Darunter besonders zu leiden hätten die zwölf schwangeren Frauen, aber auch die Kinder, von denen 47 mit ihren Müttern im Gefängnis leben, weil sie sonst nirgendwo hinkönnen. 

Die Confederation of Trade Unions (CTU), ein Verband der Einzelgewerkschaften Free Trade Union of Workers in the Kingdom of Cambodia (FTUWKC) und der  Cambodian Independent Teachers’ Association (CITA), traf sich schließlich in einem Restaurant im Bezirk Daun Penh. Präsident Rong Chhun begrüßte dabei als einen der Ehrengäste die Oppositionspolitikerin Mu Sochua, die den rund 450 Teilnehmern Rede und Antwort stand. Zum wiederholten Mal wurde versucht, auch den amerikanischen Dokumentarfilm „Who killed Chea Vichea?“ über den 2004 ermoderten Präsidenten der FTUWKC aufzuführen. Allerdings wiesen die örtlichen Behörden den Restaurantbesitzer kurzerhand an, den Strom abzustellen, wodurch auch dieser Versuch letztendlich scheiterte.

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