27. April 2011
Kambodschas Regierung hat sich in der Propagandaschlacht mit Thailand eine neue Strategie zurechtgelegt und betont jetzt ganz bewusst die militärische Überlegenheit des Gegners. Anstatt also martialische Zeichen der Stärke zu setzen, sieht man sich nun in der Rolle des unterlegenen Opfers, das wohl selbst niemals so überheblich sein kann, Krieg gegen einen überlegenen Gegner provozieren zu wollen. Dazu gehört einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP zufolge auch die von Premier Minister Hun Sen öffentlich vorgetragene Bitte um einen Waffenstillstand, womit er wohl ein überaus deutliches Zeichen der Friedfertigkeit aussenden möchte.
Die Antwort aus Bangkok lies indes nicht lange auf sich warten: Zunächst sagte Thailands Verteidigungsminister General Prawit Wongsuwan am Mittwoch laut dpa Waffenstillstandsverhandlungen in Phnom Penh ab, die er tags zuvor mit seinem kambodschanischen Amtskollegen Tea Banh erst vereinbart hatte. Am Dienstag war seine Regierung auch mit dem absurden Vorschlag Thailands konfrontiert worden, die nun doch unter der Bedingung, dass Kambodscha den Tempel Preah Vihear räumt, die indonesischen Beobachter akzeptieren zu wollen. Ganz so wie eine Fußballmannschaft, die nur dann mit Linienrichter spielen will, wenn ihr der Gegner erst einmal drei Tore schenkt.
Ähnlich seltsam war dann schließlich auch der Vorschlag von Thailands Regierungschef Abhisit Vejjajiva, der am Mittwoch laut MCOT weitere Verhandlungen ausschloss, solange Kambodschaner auf thailändische Soldaten schössen. So als ob die Khmer die alleinige Verantwortung für die Gefechte trügen, bei denen seit Freitag mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen sind.
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