Erst vor wenigen Wochen hatte Premierminister Hun Sen angekündigt, dass ab 12.12 Uhr am 12.12.2012 endlich Öl gefördert werden müsse – andernfalls wolle man dem US-Konzern Chevron die Lizenz in Block A entziehen. Wie die Phnom Penh Post nun berichtet, hat ein Regierungssprecher bestätigt, das dieses Datum nicht mehr zu halten sei. Chevron hat bereits 160 Millionen US-Dollar in Erkundungen und Vorbereitungen investiert, mag sich aber auch knapp neun Jahre nach den ersten Offshore-Funden nicht auf eine endgültige Entscheidung für oder gegen eine Förderung festlegen. Im Laufe des Quartals will der Ölgigant zusammen mit der kambodschanischen Regierung noch eine Erklärung veröffentlichen, ob, wie und gegebenenfalls wann die Aktivitäten im Golf von Thailand in ihre entscheidende Phase treten. Vor allem die Förderbedingungen – das Öl befindet sich nicht in einem einzigen unterirdischen Bassin, sondern verteilt sich auf mehrere Pools – machen es Chevron offensichtlich schwer, zu einer definitiven Entscheidung zu finden. Die soll aber noch in diesem Jahr fallen – sie wird wohl allein auf Basis von Rentabilitätsaussichten gefällt werden, denn technisch scheint die Förderung unproblematisch. Trotz dieser eher schlechten Nachrichten betrachte die Regierung Chevron weiterhin als Partner, so der Sprecher weiter – von einer Kündigung kann also derzeit (noch) keine Rede sein.
Unterdessen haben japanische Experten damit begonnen, in der Provinz Preah Vihear nach Öl zu suchen. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, habe die staatliche Japanese Oil, Gas and Metals National Corporation (JOGMEC) mit seismischen Erkundungen begonnen, bei der innerhalb von vier Monaten 1800 Löcher mit einem Durchmesser von sechs Millimetern und einer Tiefe von bis zu zwanzig Metern gebohrt werden sollen. Laut Aussagen der Cambodian National Petroleum Authority (CNPA) sei die Erkundung für Flora und Fauna völlig ungefährlich. Die von der Regierung als Block 17 ausgewiesene Fläche umfasst rund 6.500 km2 in den Provinzen Kampong Thom, Siem Reap und Preah Vihear.
Um den Mineralölbedarf der Gegenwart zu sichern, hat die kambodschanische Regierung unterdessen angekündigt, das Embargo gegen den Iran ignorieren zu wollen und dort ungeachtet des internationalen Drucks dort Kunde bleiben zu wollen. Für die Zukunft ist sogar geplant, Rohöl aus dem Iran zu importieren, das dann in Kambodscha raffiniert werden soll, bevor es nach China und Südkorea weiterverkauft wird.
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