Nein, sein Fall war keine Nebensächlichkeit: Mam Sonando, der bekannte Regimekritiker und Betreiber des unabhängigen Radiosenders „Bienenkorb“, hat vor einem Berufungsgericht seine Freiheit zurückerlangt. Seine 20-jährige Haftstrafe wurde auf fünf Jahre reduziert, von denen dann aber nur acht Monate vollzogen werden. Für kambodschanische Verhältnisse kommt das fast einem Freispruch gleich, auch wenn in weiteren Revisionsverfahren diese Entscheidung auch wieder rückgängig gemacht werden könnte. Wie vor kurzem der Fall Born Samnang und Sok Sam Oeun, die Sündenböcke für den Mord an Gewerkschaftsführer Chea Vichea zeigte, kann die unerbittliche Hand des Regimes auch nach einigen Jahren immer noch kraftvoll zupacken.
Mit dem 71-jährigen Mam Sonando werden außerdem zwei Bewohner des Dorfes Prama freigelassen, die ebenfalls aufgrund von Sezession verurteilt worden waren. Obwohl es keine Beweise gab und die Indizien fingiert wurden, hatte Mam Sonando keine Chance auf ein faires Verfahren. Letztendlich war es wohl der hohe internationale Druck, der Hun Sen dazu veranlasst haben muss, das Urteil zu korrigieren. Auch US-Präsident Barak Obama hatte sich für die Freilassung des Dissidenten eingesetzt.